The 69 Eyes 2016
Manchmal hat man den Eindruck, dass auch einige die schon immer hier in Deutschland
leben, dringend einen Integrationskurs nötig haben.      Angela Merkel




Nürnberg, Hirsch , 17.11.2016


Keine Frage, the 69 Eyes sind eine der ganz großen Nummern der schwarzen Szene. Nicht nur in Finnland, wo die 1990 gegründete Band mit mehreren Nummer 1 Alben bis heute auch charttechnisch sehr erfolgreich unterwegs ist. In Deutschland hat man ebenfalls eine echt große Fan Base, das zeigte sich auch an diesem Abend im Hirsch, der für ein Konzert mitten in der Woche wirklich sehr gut besucht war. Sehr positiv auf den Besuch hat sich sicherlich auch das neue Album Universal Monster ausgewirkt, das zwar nicht ganz an die Klasse vieler alter Songs heranreicht, aber trotzdem ein sehr positives Lebenszeichen der Untoten darstellt. Die Helsinki Vampires sind also back, leider an diesem Abend ohne ihren überragenden Drummer Jussi 69. Somit fehlt ein echter Aktivposten und Ausnahmeschlagzeuger, was dem Sound nicht gerade zuträglich war. Und das war an diesem Abend der größte Lapsus, der Sound bzw. die Soundabmischung. Scheinbar allerdings nicht nur in Nürnberg, wie mehrere Besucher feststellten, die die Band schon mindestens einmal in diesem Jahr live gesehen hatten. Man fragt sich schon, wieso man eine Band, die mit einem Sänger mit Ausnahmestimme gesegnet ist, so mischt. Die Musik zu laut, die Stimme zu leise, bisweilen den Instrumenten hoffnungslos unterlegen. Ein echter Jammer, denn keiner singt so schön Goth ´n` Roll wie Jyrki 69. Der Verdacht, dass er nur noch Dank diverser stimmlicher Hilfsmittel, auf der Platte in der Lage ist, Gänsehaut zu erzeugen und man deshalb so mischt, liegt zwar nahe, ist allerdings auch schwer zu glauben. Denn beim Konzert gab es dann doch ein paar Momente die das eventuell wiederlegen könnten und einem wohligen Schauer über den Rücken laufen ließen.
Genauso störend war übrigens die ständige Korrektur der Sonnenbrille durch den Sänger. Absolut verständlich, dass sich Vampire im abgedunkelten Hirsch, vor den Handyblitzlichtgewitter und den leuchtenden Augen des Publikums schützen müssen, um nicht sofort zu Staub zu zerfallen. dann sollte es aber auch ein Modell sein, das wenigstens vernünftig sitzt und nicht gefühlte 123.000  Nachkorrekturen bedarf. Eine Macke, die je länger das Konzert lief, immer mehr nervte. Bis, ja bis zu dem Moment, wo Jyrki 69 todesmutig das Teil ablegte und dem Publikum einen Blick in seine Augen erlaubte, ohne trotz des einsetzenden Handyblitzlichtgewitters sofort zu Staub zu zerfallen. Welch ein Glück für die Menschheit, es wäre auch wirklich ein Jammer müsste man auf so Gigantennummern im Stile von Gothic Girl, Never Say Die, Jerusalem, Brandon Lee oder Lost Boys für immer verzichten. Die gab es Live alle zu Gehör, gerade Jerusalem, das Highlight der neuen Scheibe Universal Monster zeigte nur allzu gut, dass man bei den The 69 Eyes immer mit  Songs dieses Kalibers rechnen kann. Man darf also auch in Zukunft noch einiges von den Dunkelfinnen erwarten.  Sie haben halt einfach ein Händchen für wunderbare Refrains und schaffen es noch dazu, dass sie wirklich extrem abwechslungsreich klingen. Da gleicht kaum ein Song den anderen, das muss man in der Art erst mal so hinbekommen. Das fand sicher auch das Publikum, dass die Band von Song eins „Framed in Blood“ bis zur Zugabe mit den Songs „Wasting the Dawn“, „Dance D`Amour“ und „Lost Boys“ begeistert feierte und immer wieder lautstark mitsang. So konnte Jyrki 69 problemlos den Mikroständer ins Publikum halten, mangelnde Publikumsunterstützung gab es definitiv nicht.
Und Textprobleme hatte er auch keine, er drohte auch nicht halb- oder sturzbetrunken von der Bühne zu fallen, oder ständig den Pegel nachjustieren zu müssen. Ganz im Gegenteil, wäre der Sound deutlich besser gewesen hätte The 69 Eyes ein beeindruckendes Lebenszeichen abgeliefert. Aber auch so bleibt festzustellen, mit den Finnen ist noch immer zu rechnen, einzig ein neuer Mischer täte Not.
 
Bevor THE 69 Eyes loslegten durfte sich dem Publikum Nim Vind zu Gemüte führen, eine Kanadische Horrorpunkt-Deathrock-Glamrock-Band, mit ihrer nach eigenem Bekunden,  Musik für Außenseiter. Irgendwo von allem etwas also und durchaus kurzweilig und extrem sympathisch präsentierte man sich damit im Hirsch. Und mit einem sehr hörenswertem Bay City Rollers Cover und einem dem kürzlich verstorbenen Kanadier Leonard Cohen gewidmetem Song, der so gar nichts mit dem ruhigen, andächtigen Sound des kanadischen Idols zu tun hatte, sammelte man trotzdem zusätzliche Pluspunkte. Nicht der schlechteste Support den The 69 Eyes da mitgebracht haben, absolut wert an diesem Abend entdeckt zu werden.
 




Die Bilder des Abends


















































































































jaja die Sonnenbrille























































ups-rutscht :-)









nervt es schon?






immer noch nicht?













































































































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