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Flying Pickets 2013
    Wer versteht, bescheiden zu sein, der wird überall zufrieden sein (Dao).


Bad Elster, König Albert Theater 03.08.2013


Es ist sicher die größte Herausforderung für einen Sänger nur mit seiner Stimme ganz ohne Musikbegleitung das Publikum zu unterhalten. Allein herausragende stimmliche Qualitäten langen jedoch nicht, ein gewisses Showtalent ist von Nöten, damit der Funke zum Publikum überspringt. Und der springt Dank Entertainerqualität der 5 Flying Pickets und Dank der herausragenden Stimmen auch sofort über und bereits nach dem ersten Lied war die Stimmung im durchwachsen besuchten Auditorium bestens. Man hätte den Engländern an diesem schwül heißen Abend ein volles Haus gewünscht, das kühle Nass der nahen Bäder und Seen war für viele aber wohl verlockender als ein Abend schwitzend im Theaterstuhl. Und so trugen es die Engländer, für die das Wetter viel zu warm ist, wie sie beim Konzert anmerkten auch mit Fassung und freuten sich darauf mit den "16000" hier einen schönen Abend zu haben. Und sie hielten Wort. denn auch wenn natürlich keine 16000 gekommen waren, so versprühten die 5 Pickets trotzdem ihre gute Laune und legten sich mächtig ins Zeug. Und so hat es sicher keiner bereut zur Big Mouth Tour ins König Albert Theater nach Bad Elster gekommen zu sein, das müssen eher diejenigen, die den vergnüglichen Abend mit viel Kurzweil und grandioser Musik verpasst haben.

31 Jahre gibt’s die Band tatsächlich nun schon, sie sind damit wohl auch die älteste Boyband Englands. Natürlich nicht in dieser Besetzung und deshalb ist der Lachausbruch im Publikum auch erklärbar, als man auf 31 Jahre Flying Pickets hinwies. Denn von den Gründungsmitgliedern ist keiner mehr übrig geblieben, den letzten Bandwechsel gab es gezwungenermaßen 2012 als der Bass der Band Andrea Figallo zur deutschen A Capella Band Wise Guys wechselte. Von denen unterscheiden sich die Engländer deutlich. Sind es bei den Wise Guys vor allem eigene Songs setzten die Flying Pickets in erster Line auf mehr oder weniger bekannte Songs , die man im eigenen Stil mitreissend präsentiert, ein Streifzug durch die Musikgeschichte sozusagen.

Ganz nach dem Motto des Robbie Williams Hits Let me Entertain You , den man genauso präsentierte wie den Police Übersong Roxanne oder Call me Al von Paul Simon.

Es gibt Evergreens wie Black Betty von Ram Jam aus dem Jahre 1977 oder Working in the Coalmine im Original von Lee Dorsey aus dem Jahre 1966 Songs die auch durch die erfrischend unterhaltsame Präsentation der Flying Pickets überhaupt nicht angestaubt sondern genauso aktuell wirken, wie z.B. Price Tag aus dem Jahre 2011 von der Rapperin Jessie J. Musik ist halt einfach zeitlos und wenn sie so beeindruckend und von so herausragenden Stimmen präsentiert wird, immer ein Erlebnis.

Und zwar nicht auf CD man muss die Flying Pickets einfach live erleben, denn da kommt die Qualität der Band erst so richtig zur Geltung. Und natürlich auch ihr Showtalent, allen voran Simon Foster.

Er ist der Spaßvogel Nummer 1 in der Truppe und so ganz nebenbei ein zweiter "Meat Loaf", auch wenn er an diesem Tag keines seiner Lieder präsentieren durfte. Leider muss man sagen, denn stimmlich steht er dem amerikanischen Ausnahmesänger in Nichts nach. Und Popowackeln und den "Blues Brother" geben, das kann er wie kein zweiter. Er ist die schillernste Figur auf der Bühne, doch auch die anderen 4 stehen ihm kaum nach. Auch wenn die Show , der Location entsprechend ziemlich dezent war. Die Flying Pickets können auch anders, wie z.B beim Bardentreffen in Nürnberg, wo man mit Acapella Musik auch 20000 Zuhörer fesseln konnte.

Und wie schon damals in Nürnberg, auch diesmal geht der Abend viel zu schnell vorbei. Zuvor gibt’s aber in der Zugabe den Yazoo Hit Only You in der Gänsehaut-Flying-Pickets Version, zum Weinen schön. Damit wurde die Band weltbekannt erreichte in Deutschland Platz 1 der Single Charts und warum das konnte jeder an diesem Abend live hören und am ganzen Körper spüren.

Fazit: Auch diesmal ein Ohrenschmaus und beste Unterhaltung einer echten Live-Band, die man sich unbedingt einmal gönnen sollte.


Die Bildergalerie vom Auftritt



































































































































































Ein paar Bilder von der Location