The Notwist 2019
                                               
                     Wenn wir Freude am Leben haben, kommen die Glücksmomente von selbst.

                                                                                             Ernst Ferstl


Bayreuth, Zentrum 05.05.2019




Schon der Aufbau der Band The Notwist war beeindruckend, was die 6 Herren daraus in ihrer Soundküche zusammenmixten zumindest ein hörenswertes Live-Erlebnis. Mit dem Sehen war es dann eher schwierig. Keine Ahnung ob der Lichtmann oder die Band Fans von Dunkelkammerauftritten sind, lichttechnisch war das schlichtweg eine Katastrophe.

Die 1989 in Weilheim in Oberbayern gegründete Band ist nun 30 Jahre weltweit unterwegs, eine tolle Geschichte, dass die Macher des Bayreuther Zentrums es geschafft haben, sie nach Bayreuth zu locken. Spricht man über Deutsche Indie Bands, muss zwangsläufig der Name The Notwist fallen, die mit der 2002 erschienen CD „Neon Golden“ nicht nur den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik bekamen, sondern auch Platz 10 der Albumcharts belegten. 2014 kam man mit „Close to the Glass“ sogar bis auf Platz 6, trotzdem ist die Musik viel zu sperrig und nicht massenkompatibel genug, um damit ein riesiges Publikum zu erreichen. Eine für die lange Zeit des Bandbestehens relativ spärliche Diskographie und der eine oder andere musikalische Genreschlenker tun ein Übriges, aber „Everybodys Darling“ zu sein ist eh nicht das Ding der Weilheimer. Sie haben, auch in Bayreuth gut erlebbar, einen hohen Anspruch an ihre Musik und wollen den Zuhörer musikalisch schon mal stolpern lassen. So erklärt sich auch, warum man selbst bei gewaltigen Geldsummen, die ein Unternehmen bereit war, für Werbezwecke zu zahlen, dankend ablehnten.    

Wenn die Stimme so klingt, wie die von Sänger Markus Acher, kann es einfach nur in Richtung Indie gehen, der Notwist Sound ist aber viel mehr. Geloopte Schallplatte, Soundschnipsel, Xylophon und Synthesizer, rüde Gitarrenwände, programmierter Sound, auf eine Punkattacke folgender Minimalismus, Grunge, Krautrock und Avantgarde, typische Indieklänge, Indietronik und Noiserock, auch schon mal etwas Techno und vor allem ganz viel Melancholie. Doch über allem thront die Schönheit der Melodie, der die sechs Musiker mit allerlei musikalischen Gerätschaften zu Leibe rücken. Genauso vielfältig sind die Publikumsreaktionen, da ist vom stoischen „Ich beweg mich nicht“ über dem andächtigen Kopfnicken bis zum Dauerhüpfen so ziemlich alles zu beobachten. Und als am Ende der Zugabe das letzte bisschen Ton verklungen ist entlud sich das andächtige Schweigen in einen lautstarken Applaus der deutlich zeigte, wie gut The Notwist an diesem Abend in Bayreuth ankamen. Schade, mit einer guten Lichtshow wäre der Abend noch beeindruckender im Gedächtnis geblieben, wie er das eh schon tat.







































































































































































































































































































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