Willst Du deinen Traum verwirklichen, dann erwache.
                                                                                                                                                  Rudyard Kipling                
     
         Home
   
  Bardentreffen 2009
   
 
 
  Bardentreffen 2009  
Bitte Nachricht, wenn sich jemand in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt sieht, dann wird das Bild gelöscht.


And the winner ist:

Klima


und

Riserva Moac


aber dazu später mehr.

Ich muß sagen, als ich das Programm des Bardentreffens in diesem Jahr

erstmals gelesen hatte, war ich etwas enttäuscht um nicht zu sagen fast etwas

entsetzt. Kein einziges absolutes Highlight so wie z.B. die Leningrad Cowboys ,

Calexico oder Sergant Garcia in der Vergangenenheit auf der Hauptbühne am

Samstag oder Sonntag. Ich hätte gern Sophie Hunger Freitag gesehen, aber

Volleyballtraining geht vor.

Im Nachhinein bin ich zwar immer noch der Meinung, das war musikalisch deutlich

schwächer als die Jahre zuvor, aber es gab einige echte Highlights, wenn auch nicht

auf der Hauptbühne. Aber da hätten die beiden obenstehenden absolut hingehört.

Ein Auswuchs der Finanzkrise?

Schade fand ich auch, daß man einen Schwerpunkt Schweiz macht, aber die

besten Schweizer Bands großzügigerweise nicht verpflichtet. Ohne Stephan Eicher,

Andreas Vollenweider, Lunik, Stefanie Heinzmann und Mia Aegerter ist der

Länderschwerpunkt nur die Hälfte wert.

Ansonsten war das Bardentreffen fast wie immer, eine traumhaft schöne
Veranstaltung, herrliches Wetter, viele nette und fröhliche Leute. Und dann auch

wie jedes Jahr die unmöglichen Menschen, die denken, sie sind bei freiem Eintritt
der Nabel der Welt . Egal wieviel Leute noch rein wollen z.B. in die

Katharinenruine, man sitzt auf seinen Hocker und denkt nicht dran etwas Platz zu
machen.  Oder statt aufzustehen motzt man die weiter vorn stehenden an, sie sollen
sich doch gefälligst hinsetzen.

Was auch wie immer war, die vielen Straßenmusiker, die den Flair des
Bardentreffens erst ausmachen. Es ist so toll, wenn überall Musik gemacht wird,

schade dass dies die Stadt Nürnberg in Person des Ordnungsamtes nicht so sieht.
Was das soll ist mir ein Rätsel, aber wir sind halt in Deutschland und da muß alles

seine bürokratische Ordnung haben. Deshalb gab es jetzt auch eine ganze Reihe

von Bildern von Strassenkünstlern die genauso wichtig sind wie die Hauptakts, nur Kids müssen es net unbedingt sein, wobei der Saxophonspieler noch ganz gut war, aber Kids die grad einige Flötenstunden absolviert haben müssen echt nicht sein.

Es gab auch wieder die Junggesellenenabschiede, bekannte Gesichter die ich im 

letzten Jahr schon verewigt habe, die ganzen leckerene Essensbuden,  

dank CSD auch swieder einen Farbklecks mehr

ganz arg viele hübsche Frauen

 mit und ohne

freche Frisuren oder Tattoos,

ganz spannende Tattoos ,

die sich zum Teil nur erahnen lassen

Tattoos an allen möglichen Stellen

dreckige Füße und 

strahlende Gesichter dazu

Zwillinge, die sich zum leichteren Unterscheiden die Namen tätowiert haben

(da hätt ich in meiner Volleyballmannschaft auch 4 Mädels , bei zweien wärs nötig)
viele coole Drinks , die in der Hitze nötig waren, ich hab noch nie so viel getrunken,

wie an den 2 Tagen, große neugierige oder gespannte Augen

am Sonntag mal kurz immer wieder leichten Regen

Promotiongirls

nen unechten Vogel auf der Schulter

mehr oder weniger begeisterte Zuhörer und Zuhörerinnen

müde Kids

interessante Hüte

und der schönste Farbtupfer, Menschen aus allen möglichen Ländern

oft strahlend , fröhlich und entspannt

Ein richtig gigantisch schönes  Multi-Kulti Straßenfest,

und es ist einfach schön das es so ist.

Das Bardentreffen war somit schon wegen dem ganzen drumherum einen Besuch wert , nun aber zum eigentlichen, der Musik.

Traditionsgemäß wie jedes Jahr mein Auftaktkonzert um 14.00 in St Katharina diesmal mit

Tracey Curtis 


aus England. Ganz im Stil einer klassischen Folksängerin steht Tracey auf der

Bühne und erzählt ihre Geschichten, in denen sie sich für Menschen und Tierrechte einsetzt und die wie geschaffen sind für die Katharinen-Ruine und die tolle Akustik

die viele Konzerte hier zu was ganz besonderem machen.  Es war ein gelungener Auftakt, eine Sängerin mit richtig guter Stimme, allerdings auch mit einer Art Musik,

 an der sich so viele daran versuchen, die eine mehr die andere weniger erfolgreich.
Als nächstes gings zum Lorenzer Platz um noch etwas von

Gordon Gunpowder


einer Erlangener Newcomer-Band . Allerdings hab ich da nimmer viel

mitbekommen, aber immer noch genug , um festzustellen, daß man sich die Musik

durchaus anhören kann.

Hier noch einige Publikumsimpressionen vom Lorenzer Platz:











Danach ging es wieder zurück, denn um 16.00 Uhr stand Kraja aus Schweden auf

Kraja



der Bühne. Auf diesen Auftritt war ich besonders gespannt. 4 hübsche

Schwedinnen singen A Cappella. Wer das macht, der muß schon echt ne gute

Stimme haben und davon konnte man sich schon im ersten Song überzeugen. Kraja

sind die Schwestern Eva und

Lisa Lestander,

Linnea Nilsson (die Dame spielt übrigens Volleyball , wenn mich net alles täuscht)

und Frida Johansson

die jetzt schon seit 7 Jahren zusammen Musik machen, wie sie mir danach

erzählten. Eine Musik die, überraschend für so junge Mädels, sehr klassisch

geprägt ist. Die Mädels stammen aus Umea , eine über 100000 Einwohner

zählende Stadt mit einem sensationell jungen Durchschnittsalter von nur 36 Jahren.

Umea ist, wie man im Internet lesen kann, für ein pulsierendes Kulturleben mit

vielen Festivals bekannt und der beste Werbeträger der Stadt sind die 4 netten

Damen, die mit ihrem Harmoniegesang die Zuhörer im Sturm erobert haben. Das

zeigt sich nicht nur am großen Applaus, sondern auch an der Schlange, die danach

mit gekaufter CD geduldig auf ein Autogramm wartete. Und das gaben die 4

sympathischen Schwedinnen auch gerne. Ich muß ganz ehrlich sagen, auf CD

würde ich mir die schwedischen Volks-, Liebes-und Kinderlieder  eher nicht

anhören, noch dazu wo ich ja leider kein Wort Schwedisch spreche, aber live

haben die 4 schon eine echte Faszination, gerade auch weil alle 4 richtig gut singen

können. Ein wahrlich gelungener Auftritt und eine tolle Werbung für das Land

Schweden haben die 4 da abgeliefert. Außerdem sind sie auch noch der lebende

Beweis, daß es in Schweden nicht nur hübsche blonde Schwedinnen gibt.

Eindeutig oder?

Nun noch einige Impressionen vom Konzert, so hübsche Motive hat man ja selten.

Looking for an A

















Nach Kraja gings zur Hauptbühne um mal in die Polka-geprägte Weltmusik von

Polkaholics



reinzuhören. In der Musik der Berliner Truppe finden sich Ska , Folk,

Balkanmusik, Klezmer, Big Band Sound, Rock und Salsa wieder. Getragen wird

der Klang besonders von den Bläsern , so sind Trompete, Saxophon, Posaune und



Klarinette besonders markant. Neben der bunten Instrumentierung ist der Sänger

Andreas Wieczorek  sehr auffallend und sorgt für gute Stimmung im  Publikum,

 bei denen Show und Musik gut ankam.

Übrigens erhielt die 2007 erschienene CD The Great Polka Swindle  im November 2007 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie

 „Folk/Weltmusik“. Sicher auch ein Grund dafür, daß Polkaholix auf der Hauptbühne spielen durften.


Riserva Moac


Da hätte ich mir die nächste Band nicht nur gewünscht, da hätte sie auch unbedingt

hingehört.  Mehr als alle anderen Bands an diesem Tag. Riserva Moac sind klasse.

So spielten Riserva Moac aber auf der Insel Schütt, vor einen völlig begeisterten

Publikum.

Kein Wunder, die italienische Band aus Bojano, 80 km nordöstlich von

Neapel ist der Hammer. Aber sowas von der Hammer, alles hätte ich erwartet ,

aber das nicht. Ich zitier jetzt mal das Programmheft

"Ihre Musik ist eine Mischung aus den derb-fröhlichen Tänzen der Heimat und

zahlreichen Weltmusikalischen Stilen , die sie mit gandenlos treibenden Ska unters

begeisterte Publikum bringen". Also übertrieben hat man im  Programmheft da

definitiv nicht. Die Musik zu beschreiben ist aber schon nicht so einfach. Tolle

Partymusik ist schon fast abwertend, treibender Ska trifft es auch nicht,

Mittelaltermusik , ja vielleicht das Instrumental, aber das wars dann schon. Die

Gruppe hat was eigenes geschaffen, mir fällt absolut kein Vergleich ein. Das ist ein

ureigenen Sound und der fetzt vom ersten bis zum letzten Takt. Die Band ist mit

fantastischen Musikern besetzt, ein Sonderlob verdient der springende

Akkordeonspieler und natürlich die Bläser ,

sie machen es Fabrizio Russo

und Mariangela Pavone

leicht zu glänzen. Und wie die glänzen. War es ja schon vor dem Konzert heiß, so

kochte nun die Luft vor der Bühne. Mariangela ist der Hammer, ein Energiebündel,

eine Frontfrau wie sie sich jede Band nur wünschen kann. Ich denk das geben die

Bilder auch gut wieder. Da kommt was rüber und zwar nicht nur Wasser das sie,

wenn sie es nicht gerade über sich schüttete,  auch mal ins Publikum spritze. Die 2

sind eine Idealbesetzung und wenn sie mal gegen mal miteinander singen, dann muß

man schon gestorben sein um sich nicht bewegen zu wollen. ansonsten hat man gar

keine Chance der Groove geht in Kopf , Bein und Ohr. Und wie

Kein Wunder daß die Italiener von ihrer ersten CD, übrigens ohne ein schwaches

Lied drauf, gleich ohne Promotion durch eine Plattenfirma aus dem Stand weg

10000 te verkauften. Apropos Plattenfirma. Die stellen mal wieder unter Beweis,

daß man einfach nur gut schläft und mehr damit beschäftigt ist sich über Filesharing

auftzuregen als sich um tolle neue Musik zu kümmern.

Die Band ist wirklich noch völlig unbekannt in Deutschland, das würde sich

schlagartig ändern , wenn man Ihnen die Chance geben würde z.B. vor den Ärzten

als Vorband zu agieren. Da kommt ein ganz großes Ding, Musik und eine

Bühnenshow die süchtig macht und hoffentlich auch bald ne weitere CD in ähnlich

sensationeller Qualität als das Debütalbum.

Ich hab echt alles erwartet, aber sowas nicht. Die Italiener haben das Bardentreffen

allein schon zu einem besonderen gemacht, ich war mir sicher, da kommt nichts

auch nur annähernd ran. Aber ich hab die Mädels von Klima unterschätzt. aber

dazu später mehr.

Nun noch einige Bilder von einem wirklich furiosen, nach Riserva Moac süchtig

machenden Auftritt.




























Ritschi


Nach Riserva Moac, schade das Konzert ging viel zu schnell zu Ende, kam ich

genau richtig,  um noch ein paar Worte mit 3 Schweizerinnen zu wechseln, die extra

6 Stunden mit dem Auto für Ritschi  angereist sind. Und der stand dann pünktlich

um 19.30 auf der Bühne am Hauptmarkt und rockte was das Zeug hielt. Es war ein

sehr sympathischer kurzweiliger Auftritt, den der Schweizer Mundartsänger

ablieferte. Und er verstand es perfekt, das Publikum mit einzubeziehen. Kurzerhand

machte er sich dann auf den Weg durch die Reihen, dem drahtlosen Micro sei

Dank, während die Band auf der Bühne tapfer ohne Frontmann weiterspielte. Man

merkte Ritschi an, das er echt schon viel Bühenerfahrung gesammelt hat und es ist

auch kein Wunder, daß er mit seiner Band Plüsch in der Schweiz so einen

unglaublich großen Erfolg feiern konnte, der Typ kann was. 118 Wochen war die

erste CD in den Hitparaden, die zweite steigt auf Platz 1 ein und bleibt 53 Wochen

dort. und CD 3 36 Wochen. Wahrlich beeindruckende Zahlen und trotzdem kennt

ihn in Deutschland kaum jemand. Das war ihm auch durchaus bewußt , was er in

einer Ansage auch betonte. Genauso, daß das Publikum so seine liebe Mühe hat

mit dem Schweizerdeutsch. Und so hat er kurzerhand auch einen Song einfach mal

ins Hochdeutsche übersetzt. Ein Auftritt der in Erinnerung bleibt.

Übrigens hat er mit seinem Auftritt seinen Landsmann, der nach ihm spielte um

Längen geschlagen. Nun auch von Ritschi noch einige Impressionen.











Nun noch einige Zuschauerimpressionen:






Minyeshu und Chewata


Nach Ritschi  gings wieder zurück zur Insel Schütt und ich konnte wenigstens noch

ein paar Lieder von Minyeshu und Chewata erleben. Die Sängerin Minyeshu Kifle

kommt aus den Niederlanden, stammt aber ursprünglich aus Äthiopien. Und wie

steht im Programmheft so schön. Mit ihrer Musik schlägt sie eine Brücke zwischen

alter und neuer Heimat. Es ist ein Mix aus traditionellen Liedern in einem modernen

Gewand, mit vielen afrikanischen, wie auch westlichen Musikstilen, kurzweilig und

schön anzuhören. Und natürlich auch anzuschauen. Denn wenn Minyeshu anfängt

ihren Körper zur Musik zu bewegen, dann wackelt alles an ihr. Und spätestens

dann wackelt das Publikum mit. Man muß einfach mitwackeln, die Musik hat ne

eingebaute Bewegungsgarantie auch für Nichttänzer. Schade, daß ich nicht mehr

hören konnte, aber immerhin hat es noch gelangt auch die Krar , eine traditionelle

Harfe zu hören und die sehenswerte Sängerin zu erleben.

Auch von diesem Auftritt noch einige Impressionen:
















Patent Ochsner


Mein Abschluß sollte eigentlich Patent Ochsner sein, eigentlich denkt man das um

20.30 auf der Hauptbühne der Hauptakt und das Highlight des Tages

auftreten sollte. Vielleicht war er das für viele ja auch. Sicher nicht für alle, die

Riserva Moac gesehen haben. Die waren um Klassen besser. Übrigens war auch

Ritschi wesentlich sehens und hörenswerter. Man mochte Herrn Ochsner gerne

zurufen "hallo hier sind wir, dein Publikum". Irgendwie kam es einen vor er spielt

mehr für sich selbst. Ein Auftritt mit dem ich ziemlich wenig anfangen konnte. Auch

wenn der Sound zumindest was die Bläser betrifft ziemlich satt klang. Da ich mir

nur ein paar Songs anhörte und danach mich lieber an was Kühlem zu trinken

erfreute, (ich hab übrigens noch nie soviel getrunken , wie die 2 Tage-kein Alkohol

selbstverständlich) möchte ich ziemlich wenig dazu sagen. Nur soviel mich hat es

alles andere als vom Hocker gerissen, incl. schwacher Lichttechnik. Ein kurzer

Pat Appleton



Abstecher noch mal zur Insel Schütt und zu Pat Appleton , einer Deutsch-Libanesin

die früher die Stimme von De-Phazz war. Der soulige und jazzig angehauchte

Auftritt war mein Schlußpunkt des Tages. Und der ging mit einigen

Straßenmusiker-Auftritten und lach "5 Chickas " zu Ende. Ist echt nett geworden

das Foto.

Emily Smith


Am Sonntag war mein erster Weg wieder St. Katharina, denn mit Emily Smith stand

der laut Programmheft "aufgehende Stern am Himmel der schotttischen Folkszene auf

der Bühne". Emily Smith durfte beim Bardentreffen sogar 2 mal ran, Samstag am

Sebalder Platz  und Sonntag nun Auftakt in St Katharina. Und dieses Konzert war

sicher das schönere. Erstens wegen der tollen Akustik, die für die ruhigen Folksongs

von Emily Smith einfach wie geschaffen ist und zweitens, weil ihr hier auch ein Flügel

zur Verfügung stand. Und den nutzte die Schottin auch dankbar. Emily Smith lebt in

Dunfries and Galloway im Südwesten Schottlands, wahrscheinlich die Gegend wo die

Galloway Rinder herstammen. Es scheinen aber nicht nur Rinder nach Deutschland zu

kommen, sondern auch die hübsche Schottin mit ihrer klaren, hörenswerten Stimme.

Wie im Programmheft zu lesen ist, ist die Gegend die Quelle ihrer Musik, hier stöbert

sie schon mal in alten Gedichtbänden und Liederbüchern und verarbeitet so

traditionelles in ihren eigenen Songs. Emily Smith wurde schon mehrfach

ausgezeichnet u.a. auch als Scots Singer of the year und es gibt bereits 3 CDs von

ihr. Es war wahrlich ein gelungener Auftakt am Sonntag.


Alberto Manjarres


Einer der Highlights des Bardentreffen 2009 stand witzigerweise gar

nicht im Programmheft. Dafür verantwortlich war der CSD ( Christopher

Street Day
), der Festtag , Gedenktag und Demonstrationstag von

Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgenden in Nürnberg. Am

Sonntag findet traditionell auf dem Hans-Sachs-Platz der CSD-Ausklang

statt. Und hier hatte man mit Alberto Manjarres und Band einen echten

Glücksgriff verpflichtet. Moderiert wird das ganze Treiben jedes Jahr von

Ellen Lang, die das wirklich sehr kurzweilig und höchst unterhaltsam

macht. Und die sich im Duett mit Manjarres selbst übertraf. Herrlich , wie

sie Manjarres anbaggerte , der nicht so ganz wußte wie er sich erwehren

sollte. Ist auch schwierig, allein der Größenunterschied macht es schwer.

Man beachte, Manjarres hatte auch noch Absatzschuhe an. Im April

2008 hat der kolumbianische Sänger Alberto Manjarres mit

verschiedenen Musikern aus dem Nürnberger Raum eine Band geformt,

die spanische und englische Texte über das Leben und die Liebe mit

südamerikanischen Grooves und tanzbaren Rythmen kombiniert. Hiphop

House, Rock und Pop Einflüsse gemixt mit 70 er Disco Feeling und

aktuelle Latin Music das ist Manjarres und seine Band. Und dazu

kommen große Entertainmentqualitäten des Bandleaders, eine gute

Stimme, eine echte Bühnenpräsenz die die Zuschauer und Hörer in ihren

Bann ziehen kann und 4 Tänzer/innen die ihr Handwerk verstehen und

die Show toll unterstützten. Große Unterhaltung und  großes Kino beim

Duett mit Mrs Lang, es war echt ein  Highlight der 2 Tage und von

Manjarres wird man sicher noch mehr hören.




Gangbe Brass Band


Erster Act am Sonntag am Hauptmarkt war die 8 Mann starke Gangbe

Brass Band aus Benin, die mit Trommeln , Trompete , Posaune und

Tuba einen richtigen Big Band Sound auf die Bühne brachte. Dazu

sangen die fbunt gemustert gekleideten Musiker (typisch Afrikanisch)

mehrstimmig in ihrer Muttersprache vom Alltag in der Heimat, vom

harten Leben der Frauen, von politischem und sozialem Unrecht.
So ganz meins war das nicht aber Geschmäcker sind ja zum Glück sehr

verschieden.


Katja Werker


Als Katja Werker auf die Bühne kam hat sie dies erst mal mit einer

Entschuldigung getan. Scheinbar hat sie Emily Smith zugehört, weil sie

sich dafür entschuldigte nicht so introvertiert zu sein, wie ihre

Vorgängerin. Ich bin mir da nicht sicher, ob sie nicht eigentlich ein

anderes Wort gebrauchen wollte, denn eigentlich war Katja Werker die

introvertiertere von beiden. Sie wirkt manchmal richtig schüchtern und

scheu auf der Bühne. Sie ist sicher nicht die klassische Frontfrau, die da

allein mit Gitarre, mal elektrisch mal akustisch auf der Bühne steht. Die

am 21. Mai geborene Musikerin aus Essen ist eine Multiinstrumentalistin

und Autodidaktin. Vieles brachte sie sich selber bei, egal ob Bass ,

Gitarre, Piano oder Keyboard, Werker kann vieles spielen. Vielleicht

resultiert ihre Zurückhaltung auch etwas aus ihrer Kindheit. Die hat sie in

der Autobiografie Wo keine Worte sind, da ist Musik  aufgearbeitet. Hier ist auch zu lesen, daß sie als Kind sexuell missbraucht wurde. Aufzuarbeiten hatte und hat sie somit eine Menge. Denn wie sagte sie so schön beim Konzert: Mann, Auto, Haus (und somit auch das Tonstudio) und Hund, alles weg.
Aber trotz jüngstem Schicksalsschlag lässt sich die starke Persönlichkeit nicht unterkriegen und das ist gut so. Auch nicht, daß ihr Bassist kurz vorm Bardentreffen krank wurde und sie nun allein auftreten mußte. Sie machte das beste daraus und hatte mit einem kleinen MP3 Player eine gute Lösung gefunden um den Publikum auch einmal Werker im Bandsound zu präsentieren. Ansonsten gab es viel akustisches die sie mit fesselnder Stimme vortrug, Songs in denen sie auch über

Einsamkeit, Verzweiflung und Selbstzerstörung erzählt.  Die Songs sind eine bunte Mischung aus Altem und Neuem , dann auch mal in Deutsch, denn sie hat ein neues "Baby" am Start. Eine neue CD erstmals rein mit Deutschen Songs und man wünscht ihr von ganzem Herzen, daß sie

damit Erfolg hat. Genauso , wie man ihr wünscht bald all das, was sie durch die Scheidung nun verloren hat, wieder in Händen zu halten. Und bis dahin hat sie vor allem eins, ihre Songs in die sie all ihre Ängste, Gefühle und Sorgen legen kann und mit denen sie das Publikum großartig unterhält.

Black Gandhi


Reggae auf der Insel Schütt, mit Black Gandhi stand eine junge

Reggae-Band um Sänger Mel Seme auf der Bühne. Der Name resultiert

aus ihrer Wertschätzung von Mahatma Gandhi. Dessen Lehren und

positiven Botschaften transportieren sie mit Reggae-Beats an diesem

Tag auch unters Nürnberger Volk. Wie im Programmheft zu lesen ist,

werden sie von den Bands Toots and the Maytals, The Wailers, James

Brown the Godfather of Soul, Jimi Hendrix und auch von Bob Dylan

inspiriert , aber welcher Musiker sagt das von letzterem nicht. Sie wollen

"Licht und Freude" dorthin bringen , wohin wir gehen und so feiern sie

mit ihrem Publikum eine Reggae Party mit Anklängen an die 70er Funk

und 80er Disco Zeit. Und die Zuhörer hatten daran sichtlich ihren Spaß.




Übrigens Michael Jackson lebt nicht!






Othella Dallas

Ein echtes Highlight gab es um 18.30 in St Katharina zu bestaunen. Eines das sich nicht im Programmheft fand. Denn Othella Dallas war als Ersatz für Lisa Avila verpflichtet worden. Und das war mehr als ein

Ersatz. 84 Jahre ist die Dame inzwischen schon. Und sie ist der lebende Beweis, daß das nur 2 Zahlen sind. 8 und 4 man kann sie auch umdrehen, völlig egal. Über den Menschen sagen sie nichts aus und wie

die Dame an diesem Tag die Bühne rockte, mit welch einer Klasse und Bühenpräsenz , da können sich viele eine Scheibe abschneiden.
“I Live The Life I Love” heißt ihr neueste CD und dies merkt man der

leidenschaftlichen Musikerin und Tänzerin jede Sekunde ihres Konzertes an. Die Amerikanerin aus Memphis Tennessee  stand in früheren Zeiten mit Weltstars wie Duke Ellington, Josephine Baker, Edith Piaf, Cole Porter oder Sammy Davis Junior auf der Bühne. Schliesslich lies sich

Othella Dallas in Binningen bei Basel nieder. Sie eröffnete ihre eigene Schule für Jazzballett in Basel ( „Othella Dallas Dance School") und machte ihre Gesangsauftritte zu geniessenswerten Raritäten.Und auch heute in Nürnberg  fesselt die ganz persönliche Interpretation ihrer Stücke. Ihr Repertoire beinhaltet Blues, Gospel, Jazz , etwas Reggae und Latin und begeisterte das Publikum.
Wie das zeigt ein Gästebucheintrag, der es so schön trifft, daß ich ihn hier einmal zitieren möchte:
Stimmt, eine ganz Große, viele der Teilnehmer als Zuhörer hatten Tränen der Rührung in den Augen, denn das Können der Grande Dame in Verbindung mit transzendenter Weisheit , der Vitalität ihrer Röhre, der Sexiness ihrer Ausstrahlung und… der Endlichkeit ihres Daseins konnte sich niemand entziehen.
Wie wahr.
Lustig auch, wie sie ihren Bassisten ganz schön verlegen machte, in dem sie bei einem Duett ihr "Schatzele" anschmachtete und der junge Mann immer verlegener wurde.
Großer Auftritt einer großen Musikerin , die die Zeit anzuhalten scheint.
 

Fatima Spar and the Freedom Fries


Knapp 100 Konzerte geben Fatima Spar and the Freedom Fries im

Jahr. Die Vielspieler um die charismatisch türkische Sängerin Fatima

Spar und ihre Multi-Kulti Bandkollegen aus Österreich, der Ukraine,

Bulgarien und Serbien touren durch ganz Europa und hinterlassen einen

bleibenden Eindruck, auch in Nürnberg ist das so.
Die Musik ist eine bunte Mischung,  wie ein Kochtopf der überkocht und

in dem man zuvor alles mögliche reingeworfen hat. Swing, Jazz,

Balkanpop, Brass, einen Schuß Commedian Harmonists und alten

Deutschen Schlager, Klezmer, Soul, Charleston, Ragtime, Folklore,

etwas Indie und Pop. Alles reingeworfen umgerührt und herauskommt

eine ganz eigene Art Musik, die höchst unterhaltsam ist , nie langweilig,

sehr eigen und die in der Frontfrau Fatima Spar bzw. Nihal Sentürk die

Idealbesetzung für die Interpretation der Songs gefunden hat. Sie raunt ,

klagt , singt, flüstert ,monologisiert und sie fesselt und fetzt.
Ein echt bleibender EIndruck den die Band mit ihren Auftritt da

hinterlassen hat.

Klima

Als ich das Programmheft durchgeblättert habe, fiel mir gleich das Foto von Sarah

und Vera Klima auf. Ein echt schönes Foto zweier sehr hübschen  Mädels und so

hab ich mich neugierig auf den Weg zum Sebalder Platz gemacht. Das

Programmheft kündigte Klima als "Schwestern-Duo aus dem Chiemgau an, das mit

seinem hausgemachten Deutschrockfolkpop frischen Wind in die Konzertsäle

bringt." Von Preisen war da zu lesen wie der Deutsche Rock- und Pop-Preis und

der Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung für junge Songpoeten. Naja nicht immer

stimmt Programmheft und mein Empfinden überein. Und so war ich zwar gespannt,

dachte aber das ist so ne hübsche Girlsgroup die ganz netten Pop macht.

Und dann wurde ich nicht nur positiv überrascht, sondern ich war echt fasziniert

vom Auftritt von Vera und Sarah und ihrer Band. Eigentlich wollte ich ja nach einer

halben Stunde noch am Hauptmarkt Eliana Burki hören, aber ich konnte mich

absolut nicht losreißen, so gut fand ich den Auftritt und so hat er mich wegen vieler

Songtexte auch bewegt.

Um die Faszination am besten zu erklären versuch ich es mal anhand der Bands

Silbermond und Rosenstolz. Beide sind extem erfolgreich , ein Grund ist sicher, daß

sich viele Zuhörer mit ihren Gefühlen in den Songs extrem gut wiederfinden. Und

auch wenn manche Kritiker ein Problem mit den Bands hat, so liebt sie das

Publikum trotzdem in Massen, auch Dank der starken Bühnenpräsenz der 2 Frauen

am Mikrofon und ihrer großartigen Stimmen. Sowohl AnNa , wie auch Stephanie

haben Charisma ohne Ende.  All diese Qualitäten hat die Band Klima auch. Es gab

keinen einzigen schwachen Song , viele Texte bewegen einen sehr. Vera, die

Hauptsongschreiberin hat ebenfalls richtig Charisma und versteht es perfekt, dass

Publikum in seinen Bann zu ziehen und die Harmonie der beiden Schwestern ist

jeden Moment spürbar. Und gesanglich haben die 2 eine ganze Menge drauf. Und


daneben kommt auch die Show nicht zu kuz, wie man auf einigen Bildern sieht. 

Alles hab ich erwartet, aber nicht so einen beeindruckenden kurzweiligen Auftritt.

So ging es übrigens vielen Zuschauern , nach dem Konzert gab es einen Run auf die

Klima-CDs und zuvor stand das Publikum und feierte lautstark die Geschwister

und ihre Band völlig zurecht. Mehrer Zugaben waren fällig und hier präsentierten

die 2 auch einen Englischen Song, namens Heaven.

Und wie toll sie ankamen zeig auch das Gästebuch. Da ist u.a zu lesen

..ich fands toll...

..ich war völlig platt, super Musik

...ihr wart auf dem Bardentreffen auf jeden Fall die beste Band des Wochenendes, das steht fest!

....wirklich Klasse euer Auftritt beim Bardentreffen

...Euer Auftritt hat Gänsehaut bereitet   usw usw

Keine Übertreibung das war wirklich ganz ganz groß und für mich auch ganz klar

das Beste was ich am Sonntag gehört habe, ohne jetzt die Leistung der anderen

Musiker schmälern zu wollen. Nur Klima war einfach der Hammer, leider allerdings

auf der völlig falschen Bühne plaziert. Denn der Auftritt hätte ganz klar die Bühne

am Hauptmarkt und 10000 Zuhörer verdient gehabt.

Aber dann hätten sie echt ein CD-Problem bekommen , die Leute hätten sich um

die CDs gestritten. So haben sie gerade noch so gelangt, daß jeder eine bekam ,

der eine wollte.

Es war ein genialer Schlußpunkt von 2 tollen Tagen, der beste den man sich

wünschen kann. Denn als ich danach Richtung Hauptmarkt ging, war der schon arg

geleert, verwunderlich, da hier das letzte Konzert eine halbe Stunde später

angefangen hatte. Und danach war auf der Insel Schütt überhaupt kein

durchkommen mehr, hätte gern noch ein paar Bilder von Anne Clark geschossen.

Und so ging das Bardentreffen 2009 für mich zu Ende and the Winner is Klima!

     
 
Designed by WebmasterElite.de :: © Copyright 2003 by ...